Internationaler Weltfrauentag: Mehr als ein Datum

Jedes Jahr am 8. März feiern wir den Weltfrauentag. Doch dieser Tag ist weit mehr als eine Tradition – er ist eine Erinnerung daran, dass Gleichberechtigung nicht selbstverständlich ist. Seit mehr als einem Jahrhundert kämpfen Frauen für ihre Rechte: 1908 demonstrierten Frauen in den USA für bessere Arbeitsbedingungen und ihr Wahlrecht, 1911 folgten Proteste in mehreren Ländern. Seit 1921 gilt der 8. März als offizieller Weltfrauentag, und 1975 erklärten die Vereinten Nationen ihn zum „Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“.
Auch heute bleibt der Weltfrauentag ein wichtiger Anlass, um auf bestehende Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen. Frauen verdienen noch immer weniger als Männer, sind in Führungspositionen unterrepräsentiert und leisten den Großteil unbezahlter Sorgearbeit. Der 8. März mahnt uns: Gleichberechtigung kommt nicht von allein – wir müssen sie aktiv einfordern und verteidigen.
Marie Juchacz: Eine Pionierin der Frauenrechte und Gründerin der AWO
Ein Name, der untrennbar mit dem Kampf für Frauenrechte in Deutschland verbunden ist, ist Marie Juchacz. Sie schrieb am 19. Februar 1919 Geschichte als erste Frau, die vor der Weimarer Nationalversammlung sprach – nur wenige Monate nach Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland. Doch sie war nicht nur eine politische Vorreiterin, sondern auch eine pragmatische Kämpferin für soziale Gerechtigkeit.
Am 13. Dezember 1919 gründete sie die Arbeiterwohlfahrt (AWO), um praktische Hilfe für benachteiligte Menschen zu leisten. Unter ihrem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ entstanden Angebote, die auch heute noch essenziell sind. Ihr Engagement für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit prägt die AWO bis heute.
AWO – Einsatz für Frauenrechte damals und heute
Marie Juchacz’ Erbe wirkt fort: Die AWO steht für Chancengleichheit, faire Arbeitsbedingungen und soziale Teilhabe – unabhängig von Geschlecht oder Herkunft. Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, in der Frauen die gleichen Möglichkeiten haben wie Männer, sei es im Beruf, in der Familie oder im gesellschaftlichen Leben.
Der Weltfrauentag ist deshalb für uns nicht nur ein Gedenktag, sondern ein Auftrag. Ein Auftrag, den wir jeden Tag leben – für eine gerechtere Welt.
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