AWO-Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Familienplanung, Sexualität stellt Jahresbericht vor
Die AWO engagiert sich für ein selbstbestimmtes Leben sowie Vielfalt der Lebensformen und Partnerschaften. Wenn es in Sachen Schwangerschaften, Familienplanung, Sexualität Fragen oder Probleme gibt, sind die Bürger im Kreis Heinsberg bei Birgit Goertz und Ute Küppers an der richtigen Adresse.
Die Sozialpädagoginnen und Sozialarbeiterinnen arbeiten in der AWO-Beratungsstelle im Gesundheits- und Sozialzentrum Hückelhoven und werden dabei von der Verwaltungsangestellten Heike Philippen unterstützt.
Nun haben sie ihren Jahresbericht 2019 vorgestellt. Schon seit fast 20 Jahren erfahren Einzelne, Paare, aber auch Jugendgruppen, Schulklassen und Teilnehmer von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen Unterstützung. Die Beratungsstelle hat einen guten Zulauf.
2019 suchten 481 Personen Rat. Schwerpunktmäßig fanden Schwangerenberatungen und Schwangerschaftskonfliktberatungen statt, aber auch nachgehende Beratungen nach Geburt, Fehlgeburt, Totgeburt und Schwangerschaftsabbruch sowie Beratungen zu Empfängnisverhütung und Familienplanung.
33 % der Ratsuchenden im Jahr 2019 hatten Migrationshintergrund. „Insbesondere Menschen türkischer Herkunft sowie syrische, iranische und irakische Flüchtlinge, aber auch Menschen aus anderen Krisenstaaten, nehmen die Angebote unserer Beratungsstelle häufig an“, erklärt Einrichtungsleitung Birgit Goertz. Oft mussten dabei ehrenamtlich tätige Sprachmittler, die über das Kommunale Integrationszentrum vermittelt werden, eingebunden, da die Ratsuchenden nicht über ausreichende deutsche Sprachkenntnisse verfügten. Eine Besonderheit stellten im vergangenen die vielen Beratungskontakte zu Menschen aus den EU-Staaten Rumänien und Bulgarien dar. Viele der ratsuchenden Familien sind als Arbeitsmigranten nach Deutschland gekommen. Oftmals arbeiten beide Partner im Niedriglohnsektor und kennen sich bezüglich sozialrechtlicher Gegebenheiten, insbesondere bei Vorliegen einer Schwangerschaft, nicht aus.
Viele Frauen wenden sich nach wie vor an die Beratungsstelle, weil sie hier Mittel aus der Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ für Schwangere in finanziellen Notlagen beantragen können. 181 Anträge konnten bewilligt werden.
Es wurden 157 Frauen im Schwangerschaftskonflikt beraten. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben, wenn die Frau einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung zieht, für den es keine medizinische oder kriminologische Indikation gibt. Die Beratung soll die Schwangere dabei unterstützen, eine verantwortliche und gewissenhafte Entscheidung treffen zu können. Sie erfolgt ergebnisoffen, der Schutz des ungeborenen Lebens steht jedoch immer im Vordergrund. Daher wurden im Jahr 2019 in nahezu allen Beratungen die Themen familienunterstützende Hilfen und sozialrechtliche Ansprüche für Schwangere und Familien aufgegriffen.
„Hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit dem Amt für Soziales des Kreises Heinsberg“, so Birgit Goertz. Frauen mit geringem Einkommen können seit dem 1. Januar 2020 beim Kauf von Verhütungsmitteln unterstützt werden. Dieses Geld wird über den Verhütungsmittelfonds des Kreises Heinsberg zur Verfügung gestellt.
Die AWO-Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte, Familienplanung und Sexualität in der Bauerstraße 38 in Hückelhoven ist telefonisch Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr unter 02433-901 701 zu erreichen.
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