24. Februar 2022
Jahresbericht 2021 der AWO Beratungsstelle für Eltern, Kinder, Jugendliche wurde vorgestellt 1

„Auch in 2021 zeigte sich, wie wichtig und gut es ist, Ansprechpartner*innen vor Ort zu haben, die Orientierung, sowie ganz konkrete Hilfen unbürokratisch, schnell und ganz praktisch anbieten“,  sagt Christina Kefalidis. Die Leiterin der Einrichtung stellte jetzt den Jahresbericht 2021 der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche vor.

Seit fast 30 Jahren existiert die Erziehungsberatung in Heinsberg, die aus Mitteln der Arbeiterwohlfahrt, des Diakonischen Werkes und des Kreises Heinsberg finanziert wird.

 „Die konstanten Anmeldezahlen zeigen, dass die Beratungsstelle eine hohe Akzeptanz im Kreis genießt“, meint die Diplom-Psychologin. 383 Familien nahmen im Jahr 2021 die Hilfe der fünf Berater*innen in Anspruch. Das Thema Belastungen durch familiäre Konflikte und die damit einhergehende pädagogische Überforderung stand im Jahr 2021 klar im Mittelpunkt der Beratungen. Ein weiterer deutlicher Arbeitsschwerpunkt der Beratungen bildeten Entwicklungsauffälligkeiten, seelische Probleme und Konflikte im Sozialverhalten junger Menschen. Die Nachfrage nach Unterstützung und Hilfe war in 2021 stärker denn je.

Die Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie sowie die sich ständig verändernden Lebensumstände führten bei Eltern, Kindern, Jugendlichen und Fachleuten zu großen Belastungen. Seelische und körperliche Schmerzen, finanzielle Sorgen, Betreuungsprobleme und Verluste von Angehörigen mussten auch in 2021 durchlebt, verarbeitet und ausgehalten werden. Dies führte zu dauerhaftem Stress und seelischem Leid auf Seiten der Eltern und Kinder. Krisen mussten bewältigt, Durchhaltevermögen entwickelt und Anpassungsleistungen erbracht werden. Für Eltern, Kinder und Jugendliche waren die Belastungen oft nicht mehr zu tragen, sodass am Ende Frustration und Resignation blieben. Diese schwierigen Lebenssituationen überstiegen die Kräfte und Kompetenzen vieler Familien.

Jahresbericht 2021 der AWO Beratungsstelle für Eltern, Kinder, Jugendliche wurde vorgestellt 2

„Vernetzung wird immer wichtiger“, erklärt Christina Kefalidis. Die Erziehungsberatungsstelle kooperiert mit vielen verschiedenen Institutionen im Kreis wie Frühfördereinrichtungen, Kinderärzt*innen, Schulen und Kindergärten.

„Unsere Beratungsstelle verfügt über keine Warteliste! Dies ist das Alleinstellungsmerkmal der AWO Beratungsstelle“, so Kefalidis. „Wir verfolgen seit Gründung der Beratungsstelle die Philosophie, dass weder Erwachsene, noch Kinder auf eine Warteliste gehören. Insbesondere dann nicht, wenn es im Leben ein Problem gibt und man keine Lösung dazu findet. Unserem Motto gemäß: „Lösungen lauern überall“ beginnt die Beratung sofort, spätestens jedoch innerhalb von zwei Wochen nach Anmeldung.

Im Gegensatz zu den Vorjahren notiert die Beratungsstelle in der Altersgruppe zwischen 12 bis unter 14 Jahren einen großen Unterschied in den Fallzahlen. Eltern von Mädchen suchten fast doppelt so oft die Beratungsstelle auf.

Kinder und Jugendliche dieser Altersgruppe hielten sich 2021 überwiegend alleine zuhause auf. Neben der Tatsache, dass Eltern größtenteils berufstätig waren, verbrachten Kinder und Jugendliche den Alltag virtuell im Distanzunterricht. Fehlende soziale Kontakte, eingeschränkte bis keine Freizeitaktivitäten und mangelnde Unterstützung durch Lehrpersonen in Präsenz führten unausweichlich zu psychischen und körperlichen Belastungen. Es wurde mehr als deutlich, dass die Auswirkungen dieser Isolation der Kinder und Jugendlichen deutlich höher einzustufen sind, als die der Pandemie als solche!

Anmeldungen nimmt die AWO Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche unter Tel. 02452 2841 entgegen. Die Beratung ist kostenlos und freiwillig, die Mitarbeiter*innen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet.

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