Mehr als 500 Menschen im Kreis suchten 2023 Rat bei der AWO
Rheinische Post Erkelenz – 29.Juli 2024
Mehr als 1200 Beratungsgespräche rund um das Thema Schwangerschaft haben die AWO-Beraterinnen im vergangenen Jahr geführt. Häufig geht es dabei auch um einen Schwangerschaftsabbruch – aus verschiedensten Gründen.
KREIS HEINSBERG | (RP) Wenn es in Sachen Schwangerschaften, Familienplanung sowie Sexualität Fragen oder Probleme gibt, sind die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Heinsberg bei den Beraterinnen Birgit Goertz und Ute Küppers sowie den Sekretariatskräften Heike Philippen und Marina Becker an der richtigen Adresse. Im Jahr 2023 gab es bei der Awo mit 502 Ratsuchenden 1234 Beratungskontakte. 170 der beratenen Personen hatten einen Migrationshintergrund. Dies entspricht einem Anteil von 34 Prozent der Gesamtfälle.
Bei 328 der 502 Beratungsfälle war eine Schwangerschaft oder die Geburt eines Kindes Erstanlass der Beratung. Diese Beratungen beinhalten Informationen über familienfördernde Leistungen, Informationen zu sozialen und wirtschaftlichen Hilfen für Schwangere, zum Kindschaftsrecht, zu arbeitsrechtlichen Fragen gemäß Mutterschutzgesetz oder Geburtsvorbereitungskursen. Es wandten sich 174 Frauen im Schwangerschaftskonflikt an die Beratungsstelle. Dabei handelt es sich um eine Pflichtberatung, die gesetzlich vorgeschrieben ist, falls eine Frau einen Schwangerschaftsabbruch (bis zur zwölften Woche nach der Empfängnis) in Erwägung zieht, für den keine medizinische oder kriminologische Indikation vorliegt. Der im Jahr 2023 am häufigsten angegebener Grund für Frauen, einen Schwangerschaftsabbruch in Erwägung zu ziehen, war die die Ausbildungs- oder berufliche Situation, so die Leiterin der Beratungsstelle, Birgit Goertz. Auch die abgeschlossene Familienplanung oder die psychische Verfassung sowie partnerschaftliche Probleme wurden immer wieder als Grund für einen Schwangerschaftskonflikt genannt.
Bei sexualpädagogischen Angeboten in Schulen, aber auch in Jugendhilfeeinrichtungen, konnten 205 Menschen erreicht werden. Die Themen der Veranstaltungen variierten dabei von Informationen zu Verhütungsmethoden, zu sexualitätsbezogenen Rechten bis hin zu kindlicher Körperwahrnehmung.
Die Beratungsstelle ist für Ratsuchende montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Für Berufstätige bietet die Beratungsstelle zusätzlich montags und donnerstags Termine bis 18 Uhr an. Neben der persönlichen Beratung werden auch telefonische-Beratung, Beratung per E-Mail oder Videoberatungen angeboten. Hausbesuche und Begleitungen zu Behörden vervollständigen das Angebot der Beratungsstelle. Die Mitarbeiterinnen arbeiten fallbezogen mit Institutionen und Behörden (Jugendämter, Kommunales Integrationszentrum, Elterngeldstelle) sowie Ärzten, Hebammen und den „Frühen Hilfen des Kreises Heinsberg“ zusammen, falls dies von der beratenen Person gewünscht wird. Alle Beratungsangebote unterliegen dabei strengen datenschutzrechtlichen Regelungen. Erreichbar ist die Beratungsstelle unter 02433 901 701.
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