11. Juni 2021
Zunehmend suchen ältere Frauen die Aufnahme in die Wohngemeinschaft 1

Frauenwohngruppe der Arbeiterwohlfahrt legt Jahresbericht vor.

In den letzten 10 Jahren lebten 161 Frauen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten in der Frauenwohngruppe der AWO im Kreis Heinsberg. Im Jahr 2020 wohnten insgesamt 13 Frauen in der Wohngemeinschaft, womit die Bewohnerinnenzahl trotz der Herausforderungen in der Corona Pandemie zu 2019 gleich hoch gehalten werden konnte. Besonders die Einhaltung der Hygienemaßnahmen, der Abstandsregeln und der Umgang mit Ängsten sowie sozialer Rückzug stellen die Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen vor große Herausforderungen. Auch fest integrierte Bestandteile der Arbeit in der Gruppe, wie die mindestens monatlich stattfindenden Gruppengespräche, können in der gewohnten Form nicht stattfinden.

Alle Bewohnerinnen waren bei Aufnahme wohnungs- und mittellos oder von Obdachlosigkeit bedroht. Darüber hinaus waren sie zum Zeitpunkt der Aufnahme bzw. auch schon vorher in besonderen sozialen Schwierigkeiten und nicht in der Lage, aus eigener Kraft ihre Lebenssituation zu ändern. Wobei  Finanzprobleme, psychische Schwierigkeiten, Arbeitslosigkeit sowie Gewalterfahrung und Suchtprobleme die häufigsten Ursachen sind.

„Im Gegensatz zu den Vorjahren suchten im Jahr 2020 zunehmend auch ältere Frauen die Aufnahme in die Wohngemeinschaft“, berichtet Dipl. Sozialpädagogin Elke Burbaum, die die Einrichtung leitet: „Vier Frauen waren zwischen 50 und 60 Jahre.“

Neben dem Angebot der Frauenwohngruppe wird hilfesuchenden Frauen auch die Möglichkeit eines Ambulant Betreuten Wohnens angeboten. Dafür stehen drei Trainingswohnungen im angrenzenden Gesundheits- und Sozialzentrum der AWO in Hückelhoven zur Verfügung sowie das Angebot der Betreuung in der eigenen Wohnung, im Sozialraum der Frauen sowie in den Büroräumen der Frauenwohngruppe. In 2020 lebten durchgängig drei Frauen in den drei Trainingswohnungen und konnten in einem Studio mit eigenem Bad selbständiges Leben und Wohnen trainieren. Die Betreuerinnen standen ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite, damit sie nach der Trainingsphase ihr Leben in einer eigenen Wohnung akzeptabel gestalten können.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 43 Frauen durch die Einrichtung ambulant in ihrer eigenen Wohnung bzw. den Trainingswohnungen begleitet, davon waren 10 Frauen Neuzugänge und zwei Frauen älter als 65 Jahre. Im Gegenzug beendeten sieben Frauen die Ambulante Hilfe.

Das Team um Elke Burbaum komplettieren aktuell die Familienpflegerinnen Sabine Tim, Aileen Bienen, Ute Wild und Sonja Cleven (im Anerkennungsjahr), die Erzieherin Sylvia Lengersdorf und die Studentin der Sozialen Arbeit Maya Kunert.

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