2. Juni 2020
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Acht Tipps zur spielerischen Sprachbildung Ihrer Kinder 1

Seit 2015 beschäftigt der AWO Kreisverband Heinsberg eine eigene Fachberatung für alltagsintegrierte Sprachbildung. Katja Himstedt ist als Multiplikatorin vom Land NRW ausgebildet worden, um in den Kitas die Neuausrichtung der Sprachbildung umzusetzen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diesem Weg zu begleiten und weiterzubilden.

Um Kindern in dieser außergewöhnlichen Zeit weiterhin die Möglichkeit zur positiven Sprachbildung zu ermöglichen, können Sie als Eltern auch zu Hause ihre Kinder unterstützen. Dazu haben wir acht Tipps zusammengefasst:

Acht Tipps zur spielerischen Sprachbildung Ihrer Kinder

1. Sprechen Sie in ganzen Sätzen mit Ihrem Kind. Babysprache ist niedlich und wird bei vielen von uns automatisch getriggert, sobald wir ein süßes Baby oder Kleinkind sehen. Für die Sprachentwicklung ist es aber förderlicher, wenn Sie ganz normal mit Ihren Kindern sprechen.

2. Sprechen Sie viel mit Ihrem Kind. Übung macht den Meister – dieses Sprichwort gilt auch beim Sprechen. Gerade wenn man in den ersten Lebensjahren mit dem Kind öfters mal alleine ist, ist sprechen wichtig. Erzählen Sie Ihrem Kind, was Sie gerade machen oder denken und stellen Sie Fragen. Dies gibt Ihrem Kind das Gefühl, an Ihrer gesprochenen Welt teilzuhaben.

3. Sprechen Sie deutlich und bewusst. Kinder lernen durch Nachahmung, ganz besonders beim Sprechen. Deshalb seien Sie allzeit bewusst, wie und was Sie mit Ihren Kindern sprechen. Denn wenn Sie selber zum Nuscheln neigen, wird es auch Ihrem Kind schwerer fallen, deutlich zu sprechen. Vorsicht! – Kleinkinder haben verdammt gute Ohren. Selbst wenn man denkt, sie sind gerade völlig im Spiel versunken, lauschen sie doch gerne mit einem Ohr den Gesprächen von Erwachsenen. Das kann zu ganz schön peinlichen Situationen führen: „Mama, warum ist die Nachbarin eine alte Gewitterziege?“ – während des Grüßens eben dieser Nachbarin im Hausflur.

4. Lesen Sie Ihren Kindern vor. Nicht nur Sprechen, auch Vorlesen ist Sprachbildung. Dabei lernen sie neue Wörter, Satzbauten und Betonungen. Gedichte, Reime, Dialoge oder ein Text in einer anderen Sprache, lassen Ihr Kind aufhorchen und die Vielfalt der Sprache lernen.

5. Spiele mit Wörtern sind eine tolle Möglichkeit, Sprachbildung ganz nebenbei zu betreiben. Denken Sie sich gerne gemeinsam mit Ihren Kindern echte und Fantasie-Reimworte zu bereits gelernten Begriffen aus. Auch Wortspielklassiker wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“, „Stille Post“ oder „Ich packe meinen Koffer“ machen Kindern Freude und dienen der Sprachförderung.

6. Sprechen und sprechen lassen – natürlich ist es gut und wichtig auf korrekte Aussprache und Grammatik zu achten. Aber gerade wenn Ihr Kind eher zu den zögerlichen Sprechern gehören, dürfen Sie am Anfang auch mal Fünfe gerade lassen. Achten Sie stattdessen noch mehr auf Ihre eigene Sprache und korrigieren Sie Ihre Kinder nur ab und an, sodass es ohne ständige Unterbrechung in seinem Redefluss bleiben kann. Dieser Tipp ist besonders für Kinder wichtig, die eher schüchtern sind und nur wenig sprechen. Dabei ist es hilfreich, dass Sie einfach den Satz des Kindes noch einmal richtig nachsprechen. Bitte lassen Sie nicht Ihr Kind nachsprechen.

7. Singen ist Sprachbildung pur. Durch den von der Melodie vorgegebenen Rhythmus fällt es Kindern leichter, sich die Worte zu merken und auszusprechen.

8. Gehen Sie in den Dialog mit Ihrem Kind. Es ist wichtig, dass wir viel mit unseren Kindern sprechen. Aber entscheidender ist der Dialog. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für kleine Gesprächsrunden mit Ihrem Kind.

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