15. März 2021
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Offene Ganztagsschulen in Übach-Palenberg – Mit Solidarität und Herz durch die Corona-Pandemie 1

Die Pandemie hat allen am Offenen Ganztag Beteiligten viel abverlangt: Zuvorderst den Grundschulkindern, die ihre Einrichtungen nicht mehr besuchen, im gewohnten Rahmen lernen und Kontakte zu anderen Kindern pflegen konnten. Und auch allen Familien, die sich fortlaufend in der Vereinbarung von Familie und Beruf neu organisieren und/ oder ihren Alltag zu Hause mit vielen Belastungen – teils mit zusätzlichen massiven existenziellen Sorgen – gestalten mussten.

Auch in den außerunterrichtlichen Bildungs- und Betreuungsangeboten an den Offenen Ganztagsschulen selbst sind im Zuge der verantwortungsvollen Umsetzung der wichtigen Schutzmaßnahmen und Vorgaben zahlreiche Herausforderungen entstanden. An seine Grenzen ist das System deshalb gestoßen, weil durch eine unzureichende Landesfinanzierung unter anderem die personellen Ressourcen begrenzt sind. Die Notwendigkeit, auch außerhalb des Unterrichts feste und mehrere kleinere Gruppen zu bilden warf entsprechend massive Probleme auf. Verschärft wurde die Lage durch die oft vorhandenen Raumprobleme: Es gibt zu wenig Raum für eine Kleingruppenbildung.

Das sind nur zwei Aspekte auf die schon lange vor der Pandemie immer wieder aufmerksam gemacht wurde. Zuletzt im Jahr 2017 im Rahmen der NRW-weiten Kampagne der freien Wohlfahrtspflege „Gute OGS darf keine Glückssache sein!“. Leider fanden alle Beteiligten wenig Gehör, mit der Konsequenz, dass sich die Probleme im Ganztag während der Corona-Pandemie verschärft haben. Sie sind nun zur Not geworden!

Ein Blick in das Herz der OGSn

Doch trotz aller Belastungen, Beschränkungen und Probleme war es für die Teams der außerunterrichtlichen Angebote an den Offenen Ganztagsschulen in Übach-Palenberg in Trägerschaft des Vereins „spielend Lernen e.V. – AWO Betreuung in Schulen“ eine Herzensangelegenheit, die Bedürfnisse der Kinder in Übach-Palenberg ins Zentrum zu stellen. Viele Aktionen und Angebote sind auf die Beine gestellt worden. Diese ermöglichten den Kindern Kontakte und viele schöne Momente – Momente, die in dieser Zeit von unschätzbarem Wert sind.

• Mit viel Herzblut haben die Teams der OGSn in Übach-Palenberg Kinder- und Familienpost gestaltet, Aktionstüten nach Hause geschickt z.B. mit Rezepten, Bastelideen und Anregungen für Familienspiele. • Die OGSn nutzen auch die digitalen Schulplattformen, und bestücken diese mit Videos zu spannenden Mitmach-Aktionen: Dabei waren z.B. Experimente, Musik- und Kreativangebote, Bewegungsspiele, Tanzaktionen und vieles mehr, aus denen die Kinder sich etwas aussuchen konnten. Auch Erklärvideos waren dabei, was man tun kann, um sich nicht anzustecken und um andere zu schützen.

• Die pädagogischen Teams hielten engen Kontakt zu allen Kindern und ihren Familien. Genutzt wurden alle möglichen Kanäle – von Sorgentelefonen über digitale Sprechstunden und auch Kontaktmöglichkeiten vor Ort unter Beachtung der Hygienemaßgaben – um Fragen zu beantworten, Sorgen und Nöte zu besprechen und als Ansprechpartner_innen da zu sein.

• Kinder in schwierigen Situationen wurden im Blick behalten und durch alle Beteiligten rund um den Ganztag unterstützt. Damit für Familien keine finanziellen Probleme entstehen wurden auch Anträge nach vorherigen Elterngesprächen kontaktfrei nach Hause gebracht, oder Coronakonform vor Ort besprochen, sowie Hilfestellung beim Ausfüllen gegeben.

• Nicht zuletzt nahmen die Teammitglieder in den Lockdornphasen Fortbildungsangebote online wahr, zum Beispiel zum Thema wie der Start nach dem Lockdown für die Kinder rundum gelungen und unterstützend gestaltet werden kann. Zudem wurden die Gruppenräume und Schulhöfe neu gestaltet, um einen anregenden Lern- und Lebensort für die Kinder zu schaffen.

Tragende Solidarität

Tragend in der gesamten Zeit seit Beginn der Pandemie ist das solidarische Miteinander, das in Übach-Palenberg auf allen Ebenen gelebt wird: Durch die stetige verständnisvolle Unterstützung und das zeitliche Entgegenkommen der Eltern konnten personelle Engpässe kompensiert und damit das OGS-Angebot verlässlich für alle Kinder und Familien, die auf das Angebot angewiesen sind, gewährleistet werden. Durch die enge Zusammenarbeit an den Schulstandorten und die gegenseitige Unterstützung der multiprofessionellen Teams über den gesamten OGS-Tag hinweg wurden die Kinder darin unterstützt, im Schulalltag wieder gut durchstarten zu können. Mit finanzieller Unterstützung der Stadt Übach-Palenberg wurden die für die Existenz des OGS-Angebots wichtigen Elternbeiträge erlassen, um Familien von finanziellen Sorgen zu entlasten. Die Unterstützung der Stadt ist dabei keine Selbstverständlichkeit. Denn finanzielle Ausfälle werden staatlich nicht gedeckt. Nur so konnte parallel die Finanzierung der pädagogischen Mitarbeiter_innen, den zentralen Akteuren in den außerunterrichtlichen Angeboten des Offenen Ganztags, sichergestellt werden.

Für diese tragende Solidarität gilt allen Beteiligten der größte Dank. Die nun anstehende Einführung der neuen OGS-Satzung, und die damit verbundene Entlastung von Familien mit geringem Einkommen, die in Notsituationen die Unterstützung der Gemeinschaft brauchen, ist dies ein weiteres Zeichen der Solidarität in Übach-Palenberg.

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